Kann ich Norwegen mit einem Wohnmobil oder Wohnwagengespann bereisen?
Definitiv. Norwegen eignet sich wunderbar um es mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagengespann zu bereisen und zu erkunden. Größtenteils sind die Straßenverhältnisse gut und die meisten der über 1.000 Campingplätze im Land sind auf Wohnmobile und die Bedürfe ihrer Besitzer ausgelegt. Vielerorts finden Sie Entsorgungsmöglichkeiten für die Chemietoiletten der Camper und Wohnmobile. Diese sind durch entsprechende Schilder gekennzeichnet. Im (Hoch-)Gebirge gibt es allerdings einige Passagen und Nebenstrecken, von deren Befahren mit Gespannen und/oder Wohnmobil abgeraten wird.
Kann man Wildcampen bzw. mit dem Wohnmobil frei stehen?
Hier antworten wir mit einem bestimmten „Jain“. Das Jedermannsrecht (norw. Allemannsrett) gesteht jedem zu, die Natur frei zu nutzen, wozu auch das Übernachten gehört. Mit dem Zelt darf prinzipiell überall übernachtet werden, solange man gewisse Spielregeln befolgt (z.B. nicht länger als 2 Nächte am selben Ort bleiben, keine Spuren hinterlassen und mindestens 150 m Abstand zur nächsten Bebauung einhalten).
Für motorisierte Reisende gilt das Jedermannsrecht ausdrücklich nicht.
Vielerorts gibt es allerdings Wohnmobilstellplätze mit Frischwasserversorgung und Entsorgungsmöglichkeiten, oder Sie nutzen einen der gut 1.000 Campingplätze, die bestens für die Benutzung durch Wohnmobile ausgelegt sind.
Eine Übersicht über Campingplätze finden Sie hier:
Muss ich Campingplätze vorher reservieren?
Nein. Sofern es keine (durchgehend geöffnete) Rezeption gibt, fahren Sie einfach auf den Platz und suchen sich einen freien, geeigneten Stellplatz. Sie zahlen für Ihre Übernachtung am nächsten Morgen.
Gibt es Ver- und Entsorgungsstationen für Campingtoiletten und Trinkwasser?
Für portable Campingtoiletten gibt es auf den meisten Campingplätzen Entsorgungsmöglichkeiten, für fest eingebaute Fäkalientanks wird das Netz an Entsorgungsstationen immer weiter ausgebaut, teilweise finden Sie diese neben Campingplätzen auch an Tankstellen.
Ihren Abwassertank können Sie meist problemlos an den Waschplätzen der Tankstellen ablassen. Hier können Sie ebenso wie an vielen Campingplätzen Frischwasser tanken.
Tankstellen/Treibstoffpreise?
In ganz Norwegen gibt es zahlreiche Tankstellen, je urbaner die Gegend, desto höher ist die Dichte – anders herum formuliert: Je weiter Sie in den ländlichen Raum vordringen, desto weiter sind die Strecken zwischen den Tankstellen. Gleiches gilt auch für Nordnorwegen, hier können zwischen zwei Zapfsäulen gut und gerne einmal 50 bis 100 km liegen. Daher empfiehlt sich, bei halbvollem Tank Ausschau nach einer Tankstelle zu halten und voll zu tanken.
Die meisten Tankstellen haben von 7-22 Uhr geöffnet, in größeren Städten finden Sie auch 24 Stunden geöffnete Stationen. Außerhalb (aber natürlich auch während) der Öffnungszeiten können Sie mit Kreditkarte an der Säule bezahlen (Visa funktioniert am besten).
Obacht: An einigen (ländlichen) Tankstellen wird abgabenfreier Diesel (avgiftsfri diesel) verkauft – dieser ist ausschließlich für landwirtschaftliche Maschinen vorbehalten und für die Betankung von PKW strengstens verboten.
Darf ich mit Haustieren einreisen?
Ja, dürfen Sie, aber es gibt strenge Vorschriften, die Sie unbedingt beachten müssen – und Sie müssen gegebenenfalls etwas im Voraus planen. Alle Hunde und Katzen müssen einen Mikrochip haben und nachweislich gegen Tollwut geimpft sein. Das Tier muss eine Identifikationsnummer/Identitätsnummer haben, die in allen Veterinärattesten aufgeführt werden. Die Tollwutimpfung muss bei der Einreise mindestens 21 Tage zurück liegen. Hunde müssen zusätzlich 120 bis 24 Stunden vor der Einreise mit einem anerkannten Präparat gegen Bandwurmbefall behandelt werden und diese Behandlung im Pass durch ein Veterinärattest tierärztlich bescheinigt werden. Ausführliche Informationen über die Einreise mit Haustieren finden hier.
Wann und wo kann ich in Norwegen die Nordlichter beobachten?
Wenn Sie die Nordlichter am Himmel tanzen sehen möchten, ist Norwegen dafür bestens geeignet. Zwischen Spätherbst und Frühsommer kann man dieses einzigartige Farbspektakel erleben. Orte nördlich des Polarkreises und die Svalbard-Inseln sind prädestiniert und hier sind Ihre Chancen ungleich höher, als in südlichen Landesteilen. Theoretisch – und mit dem entsprechenden Glück – kann man in ganz Norwegen das Nordlicht beobachten. Da der Nordlichtgürtel bei den Lofoten-Inseln auf die nordnorwegische Küste trifft, gibt es kaum bessere Regionen als hier und nördlich von hier gelegene Orte, wie Tromsø, Narvik oder Alta und Umgebung. Generell gilt: Je weiter Sie von künstlichem Licht entfernt sind, desto deutlicher sehen Sie die Nordlichter. Vollmondnächte gilt es daher auch lieber zu meiden.
Die Frage nach dem besten Zeitpunkt kann nicht eindeutig beantwortet werden: Im September, Oktober und November herrscht im Norden des Landes eher feuchtes Klima vor, wenngleich auch noch kaum Schnee liegt. Das ändert sich im Dezember und Januar, die zwar erheblich kälter, aber trockener sind und eine weiße Winterlandschaft als Kulisse bieten. Die Tageslänge in dieser Zeit ist allerdings minimal. Ab Februar und März werden die Tage wieder länger und bieten tagsüber mehr Freiraum für andere Aktivitäten.
Nicht zuletzt sind die Chancen auch standortabhängig: Während das Landesinnere mit kontinental beeinflusstem Klima eher trocken ist und somit die Chancen auf klaren Himmel am größten sind, kann das bei Ostwind ganz anders aussehen: Dann schweben hier dichte Wolken und die Küstenregionen sind ideal zur Beobachtung.
Eine Garantie gibt es ohnehin nicht. Mehrere Wochen am Stück erscheint die Aurora Borealis Nacht für Nacht mehrmals am Himmel, bei Schneefall oder dichter Bewölkung ist nichts zu sehen.
Kann ich in Norwegen die Mitternachtssonne beobachten?
Je nachdem, wo Sie sich in Norwegen befinden, können Sie zwischen Ende Mai und Ende Juli die Mitternachtssonne erleben. Komplett dunkel wird es schon sehr südlich in dieser Zeit nicht, beispielsweise in Bergen (jedenfalls bei klarem Himmel). Wenn Sie sich nördlich des Polarkreises aufhalten, sinkt die Sonne nicht unter den Horizont. Hierbei gilt: Je nördlicher Sie reisen, desto länger dauert die Phase der Mitternachtssonne an.
Umgekehrt geht im Winter die Sonne nördlich des Polarkreises für eine Zeit nicht auf. Dennoch schimmert ein sehr schönes blaues Licht um die Mittagszeit am Horizont, sodass Sie durchaus einige Stunden mit Tageslicht haben, obwohl die Sonne unterhalb des Horizontes bleibt. Ganz im Norden – und zum Beispiel auf den Svalbard-Inseln, ist es für eine Zeit im Winter komplett dunkel.
Wo: |
Wann: |
Polarkreis |
12. Juni – 01. Juli |
Bodø |
04. Juni – 08. Juli |
Svolvær |
28. Mai – 14. Juli |
Harstad |
25. Mai – 18. Juli |
Bardufoss |
23. Mai – 19 Juli |
Andenes |
22. Mai – 21. Juli |
Tromsø |
20. Mai – 22. Juli |
Bossekopp |
19. Mai – 24. Juli |
Vardø |
17. Mai – 26. Juli |
Hammerfest |
16. Mai – 27. Juli |
Berlevåg |
15. Mai – 28. Juli |
Nordkap |
14. Mai – 29. Juli |
Longyearbyen (Spitzbergen) |
20. April – 22. August |
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in ausgwählten norwegischen Städten
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Oslo |
Trondheim |
Hammerfest |
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Aufgang |
Untergang |
Aufgang |
Untergang |
Aufgang |
Untergang |
1. Januar |
09:19 |
15:23 |
10:00 |
14:44 |
Polarnacht |
|
1. Februar |
08:31 |
16:31 |
08:55 |
16:10 |
09:25 |
13:54 |
1. März |
07:17 |
17:44 |
07:26 |
17:37 |
06:57 |
16:20 |
1. April |
06:44 |
20:00 |
06:39 |
20:07 |
05:28 |
19:33 |
1. Mai |
05:17 |
21:13 |
04:57 |
21:36 |
02:48 |
22:02 |
1. Juni |
04:08 |
22:23 |
03:27 |
23:08 |
Mitternachtssonne |
|
21. Juni |
03:54 |
22:44 |
03:02 |
23:38 |
Mitternachtssonne |
|
1. Juli |
04:08 |
22:41 |
03:11 |
23:32 |
Mitternachtssonne |
|
1. August |
04:57 |
21:48 |
04:31 |
22:16 |
01:17 |
23:33 |
1. September |
06:11 |
20:22 |
06:02 |
20:33 |
04:34 |
20:13 |
1. Oktober |
07:21 |
18:51 |
07:25 |
18:50 |
06:40 |
17:48 |
1. November |
07:38 |
16:23 |
07:56 |
16:07 |
08:01 |
14:15 |
1. Dezember |
08:50 |
15:21 |
09:26 |
14:48 |
Polarnacht |
|
21. Dezember |
09:18 |
15:12 |
10:01 |
14:31 |
Polarnacht |
Wie bezahle ich die Maut in Norwegen?
Auf manchen Streckenabschnitten, in einigen Stadtzentren, für manche neugebaute Brücken oder Tunnel muss man in Norwegen PKW-Maut bezahlen. Die Beträge variieren und die allermeisten Stationen sind heute automatisch, ausgeschildert mit „Ikke stopp / Do not stop“ und dem Betrag, der pro PKW, LKW oder Motorrad zu zahlen ist. Ihr Nummernschild wird fotografiert und Sie (bzw. der Fahrzeughalter) darüber identifiziert.
Sie haben zwei Möglichkeiten, den Mautbetrag zu bezahlen:
- Sie melden sich vor dem Urlaub bei der Betreiberfirma an und registrieren Ihre Kreditkarte und ihr Nummernschild. Sobald Sie die erste Mautstation passieren, werden 300 NOK von Ihrer Karte abgebucht. Bei jedem Passieren einer Mautstation wird der jeweils geforderte Betrag von Ihrem Guthaben abgezogen (im Prinzip wie ein Prepaid-Handy). Ist das Guthaben aufgebraucht, werden erneut 300 NOK abgebucht. Haben Sie nach dem Urlaub noch positives Guthaben, wird es Ihnen 85 Tage nach erfolgter Vorauszahlung selbstverständlich vollständig erstattet.
- Sie passieren ohne vorherige Registrierung sämtliche Mautstationen ohne anzuhalten. Die Rechnung wird dem Fahrzeughalter* zugesendet und Sie bezahlen später per Onlinezahlung mit Kreditkarte oder per Überweisung.
*) Einen ausländischen (d.h., nicht in Norwegen gemieteten) Mietwagen müssen Sie in jedem Fall registrieren, da die Rechnung über das Kennzeichen an die jeweilige Agentur gesendet wird.
AUSNAHMEN: Auf der E6 ist die Mautstation an der „Svinesundbrücke“ an der norwegisch-schwedischen Grenze manuell betrieben und Sie müssen in jedem Fall durch das Feld „MANUELL“ fahren und bezahlen. Gleiches gilt für die Mautstation am „Atlanterhavstunnel“ auf dem Fv 64.
Autofähren
Besonders in West- und Nordnorwegen gibt es viele innernorwegische Fähren, z.B. zur Querung eines Fjordes oder um auf eine Insel zu gelangen (bzw. wieder herunter). Generell gilt: Je frequentierter die Straße (z.B. Europa-Straßen), desto häufiger fahren die Fähren. Hier sind die Wartezeiten meist kurz. Gezahlt wird entweder an einem Schalter an Land oder das Personal an Bord kommt zu Ihrem PKW (meist bei den kürzeren Überfahrten, während derer man im PKW sitzen bleiben darf).
Tipp: Wenn mehrere Fährpassagen in überschaubaren Abständen auf einer Strecke liegen, wie zum Beispiel auf der E39 zwischen Stavanger und Bergen, dann sind die Abfahrtszeiten oft so getaktet, dass sie genau zum Zurücklegen der Strecke zwischen zwei Fähren reichen. So kommt es oft zum Fahren in einer großen Kolonne.
Je ländlicher und weniger frequentiert eine Strecke ist, desto seltener (im Vergleich) fahren die Fähren, sodass es durchaus vorkommen kann, dass man einmal eine Stunde am Fähranleger warten muss. Das kann eine willkommene Pause sein, oft gibt es Kioske und Tische sowie Toiletten. Es kann aber auch den Zeitplan durcheinander bringen. Informieren Sie sich im Zweifel vor der Abfahrt nach den Fahrzeiten der Fähren auf Ihrer Strecke. Es gibt kleine Fahrplanbroschüren an Bord der meisten Fähren, Sie können an Tankstellen fragen oder im Internet nachsehen. Da es unterschiedliche Betreiberfirmen gibt, existiert leider keine landesdeckende Übersicht. Eine Übersicht der wichtigsten Routen in Fjordnorwegen finden Sie hier (auf englisch)
Angeln
Für viele ist Angeln der Hauptgrund nach Norwegen zu fahren. Bei rund 25.000 km Küstenlinie und rund 450.000 Binnenseen ist das kein Wunder. Was – von Angelfans abgesehen – vielleicht nicht alle wissen: Man benötigt keinen Angelschein um in Norwegen angeln zu dürfen. Und wenn Sie im Meer angeln, also auch im Hafen eines Ortes oder vom Ufer des Fjordes (solange es Salzwasser ist), dann ist es auch völlig kostenfrei! Nur in Binnenseen und Flüssen müssen Sie eine Angelkarte (fiskekort) kaufen. Diese erhalten Sie an Tankstellen, auf Campingplätzen, oder im Supermarkt – fragen Sie nach, wenn Sie unsicher sind. Achtung! Es dürfen pro Person nur 15 kg Fisch (auch zu Filet verarbeitet) aus dem Land ausgeführt werden.